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Norwegische Waldkatze im Dunkeln

Steckbrief: Die Norwegische Waldkatze

Basiswissen

Die Norwegische Waldkatze zählt zu den ältesten Katzenrassen Europas. Ihr Ursprung ist nicht eindeutig geklärt, doch vieles spricht dafür, dass sie seit Jahrhunderten in Skandinavien heimisch ist. Schon in nordischen Mythen werden Katzen beschrieben, die dem heutigen Erscheinungsbild dieser Rasse sehr ähnlich sind.

Herkunft und Entstehung

  • Naturrasse: Die Waldkatze entstand nicht durch gezielte Zucht, sondern entwickelte sich über Generationen in den Wäldern Norwegens.
  • Einfluss anderer Katzen: Vermutlich brachten Seefahrer einst Perserkatzen auf ihre Schiffe, die sich mit einheimischen Hauskatzen verpaarten.
  • Mutationen: Auch natürlich auftretende Veränderungen bei verwilderten Katzen könnten eine Rolle gespielt haben.
  • Gezielte Zucht: Erst ab den 1930er-Jahren begann man, die Rasse bewusst zu züchten.
  • Anerkennung: In den 1970er-Jahren wurde die „Norsk Skogkatt“, wie die Norwegische Waldkatze in ihrer Landessprache heißt, offiziell als Rasse anerkannt.
Eine Norwegische Waldkatze sitzt im Schnee

Interessant: Neben einer ersten Anerkennung der Rasse im Jahre 1972 wurde die Norwegische Waldkatze in diesem Jahr auch zur „Norwegischen Nationalkatze“ ernannt. Damit wurde der Rasse eine Ehre zuteil, über die sich auch schon der graue Norwegische Elchhund freuen durfte, der dadurch zu Norwegens Nationalhund wurde.

Die Norwegische Waldkatze sitzt auf einem Stein im Grünen

Typisches Aussehen

Die Norwegische Waldkatze hat sich perfekt an das raue Klima Skandinaviens angepasst:

  • kräftiger, muskulöser Körperbau
  • dichtes, doppellagiges Fell mit Unterwolle und wasserabweisendem Deckhaar
  • lange Grannenhaare als zusätzlicher Schutz
  • Haarbüschel zwischen den Zehen – die Schneeschuhe
  • markanter buschiger Schwanz
  • üppige Halskrause („Hemdbrust“)
  • auffällige „Knickerbockerhosen“ an den Hinterbeinen

Größe und Farben

  • Länge: bis zu 1,30 Meter
  • Gewicht: Kater: 5 bis 9,5 kg; Katze: 3,5 bis 7 kg
  • Fellfarben: fast alle Farbschläge mit Weiß werden gezüchtet
  • Ausnahmen: Chocolate, Lilac, Cinnamon und Fawn sind nicht zugelassen

Mensch und Katze – das Zusammenleben

Mit einer Norwegischen Waldkatze holst du dir ein sehr geselliges und anhängliches Tier ins Haus. Diese Rasse ist treu, sehr menschenbezogen und passt sich erstaunlich gut an den Alltag ihrer Familie an.

Charakter und Zusammenleben

Die Norwegische Waldkatze wirkt oft eher wie ein Hund: treu, aufmerksam und anhänglich. Durch ihre anpassungsfähige und genügsame Art eignet sie sich sowohl für die Haltung in der Wohnung als auch für ein Leben mit Freigang. So oder so braucht die Rasse aber Platz zum Spielen und Erkunden – denn Norwegische Waldkatzen bleiben bis ins Erwachsenenalter verspielt, lebhaft und neugierig

Am wohlsten fühlt sich die Norwegische Waldkatze dabei in Gesellschaft – und mit ausreichend Aufmerksamkeit. Sie ist kommunikativ und gurrt und mauzt gern, um auf sich aufmerksam zu machen. Mit ihrem sozialen, freundlichen Wesen ist sie eine ideale Familienkatze, die viel Nähe und Kontakt sucht – zu ihren Menschen, aber auch zu anderen Tieren. 

Eine Norwegische Wildkatze liegt im Gras

In der Regel verstehen sich Norwegische Waldkatzen daher gut mit tierischen Mitbewohnern. Sie sind tolerant gegenüber anderen Katzen, kommen mit Kaninchen und anderen Kleintieren meist problemlos zurecht und sind oft auch verträglich mit Hunden. 

Erziehungstipps

Die Norwegische Waldkatze ist intelligent und lernt schnell. Dennoch braucht sie eine klare Führung. Achte darauf,

  • unerwünschtes Verhalten zu stoppen: Ein deutliches „Nein“ oder laute Geräusche (z. B. Klappern mit einer Dose) helfen, wenn sie Möbel zerkratzt.
  • Alternativen anzubieten: Ein stabiler, großer Kratzbaum ist Pflicht – kleinere Modelle reichen dieser Klettermeisterin nicht aus.
  • die Katze auszulasten: Beschäftige deine Katze mit Spielzeug, Klettermöglichkeiten und Interaktion, damit sie ausgelastet bleibt.

Tipp: Je mehr du ihre Neugier und Spielfreude förderst, desto harmonischer gestaltet sich euer Zusammenleben.

Gesundheit und Ernährung

Die Norwegische Waldkatze ist von Natur aus robust und widerstandsfähig. Ihre Entwicklung als Naturrasse hat dafür gesorgt, dass sie bestens an wechselnde klimatische Bedingungen angepasst ist. Dennoch gibt es einige gesundheitliche Aspekte, auf die du achten solltest.

Typische Gesundheitsrisiken

Als größtes rassespezifisches Gesundheitsrisiko gilt die Glykogenspeicherkrankheit (GSD 4) – eine seltene, aber schwerwiegende Erbkrankheit, die bei Norwegischen Waldkatzen auftreten kann. Die Erkrankung wird nur dann gefährlich, wenn beide Elternteile das Gen an ein Tier vererben – dann versterben die Kitten meist nach wenigen Wochen. 

Katzen, die das Gen nur von einem Elternteil haben, sind zwar gesund, gelten aber als Träger. Diese sollten nicht in die Zucht gehen. Achte bei der Anschaffung also unbedingt auf seriöse Züchter, die ihre Tiere testen lassen. Ein Nachweis über die GSD 4-Freiheit ist ein Muss.

Allgemein gilt: Regelmäßige Tierarztbesuche, Impfungen und Kontrollen der Zähne und des Fells tragen dazu bei, Krankheiten frühzeitig zu erkennen.

Eine Norwegische Wildkatze sitzt auf Steinen

Ernährungsempfehlungen und Fütterungstipps

Eine gesunde Ernährung ist die Basis für ein langes Katzenleben. Das braucht die Norwegische Waldkatze:

  • Proteine: unterstützen den Muskelaufbau und liefern Energie.
  • Fette: sorgen für ein glänzendes Fell und eine gesunde Haut.
  • Kohlenhydrate & Ballaststoffe: fördern die Verdauung.
  • Vitamine (A, B, C, D, E, K): stärken Immunsystem und Stoffwechsel.
  • Mineralstoffe: Kalzium und Phosphor für Knochen und Zähne, Kalium und Magnesium für Muskeln und Nerven.

Am besten setzt du auf hochwertiges Nass- oder Trockenfutter, das frei von unnötigen Füllstoffen ist, aber möglichst viele dieser wichtigen Nährstoffe enthält. Auch eine teilweise Rohfütterung (BARF) ist möglich, wenn sie ausgewogen zusammengestellt ist. 

Tipp: Füttere lieber mehrere kleine Mahlzeiten am Tag als eine große und achte darauf, dass immer frisches Wasser bereitsteht – besonders, wenn deine Katze Trockenfutter bekommt. 

(Fell-)Pflege der Norwegischen Waldkatze

Das halblange, dichte Fell der Norwegischen Waldkatze ist wunderschön, braucht aber auch ein wenig Aufmerksamkeit. Gerade während des Fellwechsels im Frühjahr und Herbst ist regelmäßige Pflege wichtig, um Knoten und Verfilzungen zu vermeiden.

  1. Bürste deine Katze regelmäßig. Das heißt bei Norwegischen Waldkatzen: ein- bis zweimal pro Woche und mehrmals wöchentlich während des Fellwechsels. Für die Fellpflege kannst du eine normale Bürste oder einen Kamm nutzen.
  2. Kämme darüber hinaus die Unterwolle aus, um abgestorbene Haare zu entfernen und Knoten und Verfilzungen im Fell vorzubeugen. Bei langem und halblangem Fell kann ein Entwirrungsstriegel mit rotierenden Zinken helfen, bis zur Unterwolle vorzudringen.
  3. Bei starken Verfilzungen im Fell musst du unter Umständen auch mal zur Schere greifen – oder einen Tierarzt aufsuchen, um professionelle Hilfe zu bekommen. 

Das passende Zubehör zur Pflege des Katzenfells findest du in deinem Zoo & Co. Fachmarkt.  

Praktische Pflegetipps für Norweger

Während manche Katzen die Fellpflege genießen, sträuben sich andere schon, wenn sie nur eine Bürste oder einen Kamm erblicken. Diese Tipps können dabei helfen, die Pflegeroutine für deine Katze angenehmer zu gestalten:  

  • Knötchen entfernen: Kleine Knoten im Fell kannst du vorsichtig mit den Fingern lösen.
  • Große Verfilzungen: Lieber behutsam schneiden oder tierärztlich entfernen lassen, um Verletzungen zu vermeiden.
  • Pflege als Ritual: Viele Katzen genießen die Fellpflege, wenn sie spielerisch eingebunden wird – z. B. beim Kuscheln oder mit Leckerlis als Belohnung.

Aber: Nicht nur das Fell deiner Katze braucht hin und wieder eine liebevolle Pflegeeinheit. Um das Wohlbefinden der Samtpfote sicherzustellen, sind weitere Faktoren wichtig: 

  • Krallen: Regelmäßig kontrollieren und bei Bedarf kürzen. Ein großer Kratzbaum hilft beim natürlichen Abnutzen.
  • Zähne & Ohren: Ab und zu einen Blick darauf werfen – so erkennst du früh mögliche Probleme.
  • Gesundheitscheck: Fell, Haut und Augen sind gute Indikatoren für den allgemeinen Gesundheitszustand.

FAQ zur Norwegischen Waldkatze

Was ist das Besondere an Norwegischen Waldkatzen?

Die Norwegische Waldkatze ist eine Naturrasse, die sich über Jahrhunderte in den skandinavischen Wäldern entwickelt hat. Sie ist robust, anpassungsfähig und hat ein prächtiges, wetterfestes Fell. Ihre gesellige, menschenbezogene Art macht sie zu einer beliebten Familienkatze.

Wer ist größer: Maine Coon oder Norwegische Waldkatze?

Beide Rassen gehören zu den größten Hauskatzen der Welt. Die Maine Coon ist im Durchschnitt noch etwas schwerer und länger, während die Norwegische Waldkatze kräftig, muskulös und ebenfalls sehr groß werden kann (bis zu 1,30 m Länge).

Kann man eine Norwegische Waldkatze in der Wohnung halten?

Ja, die Haltung in einer Wohnung ist möglich. Die Norwegische Waldkatze fühlt sich auch in einer Wohnung wohl – vorausgesetzt, sie hat genug Platz, einen stabilen Kratzbaum und ausreichend Beschäftigung. Noch glücklicher ist sie, wenn sie sicheren Zugang nach draußen hat.

Wie ist der Charakter einer Norwegischen Waldkatze?

Die Norwegische Waldkatze ist verspielt, neugierig und sehr menschenbezogen. Ihr Verhalten erinnert manchmal eher an das eines Hundes: treu, anhänglich und kommunikativ. Sie kommt gut mit anderen Tieren aus und liebt die Nähe zu ihrer Familie.

Norwegische Waldkatze kaufen: Züchter oder Tierheim?

  • Züchter: Achte auf seriöse Züchter, die ihre Tiere auf Erbkrankheiten wie GSD 4 testen. Kitten aus verantwortungsvoller Zucht kosten meist zwischen 800 und 1.200 Euro.
  • Tierheim: Auch in Tierheimen warten immer wieder mal Norwegische Waldkatzen oder Mischlinge auf ein neues Zuhause. Wer einer Katze aus dem Tierschutz ein Heim gibt, schenkt ihr eine zweite Chance.

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